Ökofete Leipzig – Cradle to Cradle-Stand – Untertitel: wenn Konzepte in die Sackgasse führen, sind neue Ideen angesagt

15. Juli 2018 0 Von antjerenz

 

Sonntag, 24. Mai 2018 – Ökofete – seit langer Zeit endlich mal wieder Regen in Leipzig und gemäßigte Temperaturen (frier!!!). Also nicht das tollste Wetter für eine Outdoor-Veranstaltung

Trotzdem waren viele Interessierte unterwegs – und wir hatten gute, intensive Gespräche an unserem Cradle-to-Cradle-Stand. Wir hatten Spaß miteinander und mit tollen Menschen, die mehr wissen wollten – trotz Kälte also ein „erfolgreicher“ Tag!

Und worum ging es? Was ist „Cradle to Cradle“?

Ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Zukunft und Umweltschutz neu zu denken.

Damit sind wir beim Untertitel:

Das alte Konzept, das von Anfang an die Umweltschutz-Debatte bestimmt hat, war und ist geprägt von der Forderung nach Verzicht und Reduzierung. Jahrzehnte-langer Umweltschutz mit dem Ergebnis: die Probleme und Herausforderungen sind gewachsen – die Erfolge gering bis nicht vorhanden.

Ist es dann nicht Zeit, neue Konzepte zu kreieren???

Stell dir vor, du programmierst dein Navi auf ein Ziel und unterwegs kommt eine Baustelle, die dein Navi nicht kennt und du kennst die Umgebung nicht. Dein Navi will unter allen Umständen den eingegebenen Weg einhalten und führt dich immer wieder zu dem Punkt zurück, an dem du nicht weiterkommst. Cool, oder? Fantasie ist nun gefragt – und die Entscheidung, einen ganz anderen Weg zu fahren, um dein Navi zu einer Änderung zu bewegen, damit du dein Ziel erreichen kannst, stimmt’s?

So funktioniert es auch im Leben – im Großen und im Kleinen …

Wenn wir für unsere Umwelt wirklich etwas zum Besseren erreichen wollen, wär es dann nicht auch sinnvoll, von den alten Ideen der Minimierung und Reduzierung und Einschränkung Abschied zu nehmen und die Route zu ändern?

Genau das ist die Idee von Cradle to Cradle!

Wie wär’s, wenn wir nicht Dinge verteufeln, die wir so gerne benutzen, sondern sie so gestalten, dass wir sie immer und immer wieder verwenden können?

Z.B. Plastik: den Werkstoff so produzieren, dass er nicht nach einmaligem Gebrauch auf dem Müll landet und verbrannt wird, sondern wiederverwertbar ist und etwas Neues daraus werden kann.

Z.B. Geräte, die wir nutzen: die Materialien so konzipieren, dass der Hersteller die Geräte zurücknehmen kann, wenn sie nicht mehr gebraucht werden, um etwas Neues daraus zu bauen (z.B. von alter Waschmaschine zu neuer Waschmaschine).

Z.B. Kleidung: sie könnte nach Gebrauch vom Hersteller zu etwas Neuem verarbeitet werden oder auch kompostierbar sein …

Es fänden sich viele Beispiele – und machbar wäre alles, wenn man denn wollte …

Dazu gehört auch ein Umdenken von „bitte billige Masse“ zu „wert- und wertevoller Klasse“. Produkte (Gebrauchsgüter und Nahrungs- und Genussmittel) sollten so sein, dass sie uns erfreuen UND niemandem oder der Umwelt schaden.

Arbeit darf wieder ein Wert sein – und die Menschen, die sie erledigen, dürfen wieder MENSCHEN sein (statt – wie so oft in manch gelebter Unternehmenspraxis – „nachwachsender Rohstoff“ oder „Kostenfaktor“)!

Umdenken bei Unternehmen, wie und was und womit sie produzieren, um Gewinne zu erwirtschaften? Definitiv JA!

Umdenken bei uns selber? … wir – jede(r) einzelne von uns – trifft die Entscheidung, nach Preis oder WERT zu kaufen. Ebenfalls JA! Es ist eine Frage der Prioritäten …

Wenn jeder vor seiner Haustür kehren würde, wäre die Welt sauber … (Mahatma Ghandi)

Wie wär’s, wenn wir uns ab heute entscheiden, unsere Entscheidungen bewusster und mit offenen Augen zu treffen?

Wie wär’s, wenn wir nicht ab heute alles „richtig“ machen müssten, sondern uns einfach mehr Gedanken machen würden, damit es besser werden kann?

Wie wär’s, wenn wir uns einfach öffnen für neue Möglichkeiten, die wir im Großen und im Kleinen gleichermaßen finden können?

Cool – JA! Ich bin dabei, du auch?

Für unsere Kinder, unsere Enkel und deren Kinder:
von Herzen DANKE 🙂